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Lohnt sich Bildung und wenn ja für wen?

Auch wenn die Bildungsrendite, also das zusätzliche Einkommen aufgrund einer Ausbildung, nicht einziger Beweggrund für diese ist, gibt die Bildungsrendite einen guten Eindruck wie lukrativ eine bestimmte Ausbildung ist. Maria Cattaneo und Stefan Wolter haben daher die Bildungsrendite in der Schweiz in einem Artikel in der Volkswirtschaft näher unter die Lupe genommen (Link zum Artikel).

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sowohl das Individuum wie auch der Staat von mehr Bildung profitieren. Allerdings ist das Ausmass im individuellen Fall von der Konjunktur und der Position in der Lohnverteilung abhängig und der staatliche Profit steht und fällt mit dem Beschäftigungsgrad der Bildungsteilnehmer.

Für eine Person mit Medianeinkommen erhöht ein zusätzliches Ausbildungsjahr den Lohn je nach Wirtschaftslage um rund 8%. Dabei drücken lange Phasen mit guter Konjunktur die Bildungsrendite, da schlechter ausgebildete Personen mehr vom Aufschwung profitieren aber auch stärker vom Abschwung betroffen sind.

Ein grosser Teil der direkten Bildungskosten wird vom Staat bzw. der Gesellschaft getragen. Diese profitieren – aus ökonomischer Perspektive – vor allem von den höheren Steuereinnahmen der besser gebildeten Steuerzahler. Ein tieferes Arbeitspensum führt jedoch zu tieferen Löhnen und entsprechend tieferen Steuern. So gesehen ist eine Tertiärbildung je nach Kanton für den Staat und die Gesellschaft erst ab einem Arbeitspensum von 70% lohnenswert. Allerdings lässt diese Fokussierung auf Steuereinnahmen andere, weitere positive Effekte der Bildung ausser Acht und stellt insofern nur ein Entscheidungskriterium dar.

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