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Swiss Leading House VPET-ECON

Langzeitorientierung begünstigt erfolgreiche Berufslehrabschlüsse

Obschon gemäss Bundesamt für Statistik fast ein Fünftel der Jugendlichen während der Berufsbildung einmal ihre Ausbildung abbrechen, sind die Beweggründe für diese Lehrabbrüche und die Voraussetzungen um diese zu verhindern bisher wenig erforscht. Eine neue Studie des «Leading House» von Uschi Backes-Gellner, Holger Herz, Michael Kosfeld und Yvonne Oswald liefert nun Erkenntnisse über die Entscheidungsfindung von Lernenden, die sich für oder gegen den Abschluss in ihrem Beruf entscheiden.

Die Ergebnisse zeigen, dass geduldigere Lernende, d.h. solche mit einer starken Langzeitorientierung, seltener eine Berufslehre abbrechen, häufiger in der vorgesehenen Zeit fertig werden und einen besseren Arbeitsmarktübergang haben. Umgekehrt ist es für Lernende mit einer weniger starken Langzeitorientierung, d.h. mit einer Tendenz das «Hier und Jetzt» stärker zu gewichten als die Zukunft: sie brechen häufiger ab und haben einen Monat vor Ausbildungsende seltener einen Arbeitsplatz und auch keine konkreten Pläne für ein weiterführendes Studium.

Diese Ergebnisse haben Implikationen für politische Massnahmen, die erfolgreiche Berufsabschlüsse fördern, den Übergang von der Berufsbildung auf den Arbeitsmarkt erleichtern oder die Jugendarbeitslosigkeit senken sollen. Es ist wichtig, die langfristige Geduld der Schülerinnen und Schüler zu stärken oder z.B. durch kleine Boni auch kurzfristige Anreize zu setzen.

Zur Studie: hier

Zum Working Paper (frei zugänglich): hier