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Swiss Leading House VPET-ECON

Fachhochschulen beschleunigen regionale Innovation – aber nicht überall gleich

Eine Reihe von Studien des «Swiss Leading House VPET-ECON», die die Gründung von FHs seit Mitte der 1990er-Jahre in der Schweiz untersucht, liefert erste Erkenntnisse, wie und unter welchen Voraussetzungen Fachhochschulen (FHs) in den Bereichen «Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik» (MINT) die regionalen Innovationsaktivitäten beeinflussen.

Zusammengefasst zeigen sich zwei Dinge. Erstens wirkte sich die Gründung der FHs positiv auf die regionale Innovationsaktivität aus. Zweitens sind die positiven Innovationseffekte in Regionen mit einem grossen, einem dichten und einem high-tech-intensiven regionalen Arbeitsmarkt besonders stark.

Aus diesen Erkenntnissen können folgende konkreten Politikempfehlungen zur (räumlichen) Weiterentwicklung der FH-Landschaft Schweiz abgeleitet werden:

  1. Neue FH-Standorte eignen sich als Impulsgeber für regionale Innovationsaktivitäten – unter dem Vorbehalt, dass besagte Regionen bereits im Vorfeld der FH-Gründung über einen genügend grossen, lokalen Arbeitsmarkt verfügten. Die Gründung von FHs ist dagegen weniger geeignet, um ökonomisch schwachen Randregionen mit einem sehr kleinen Arbeitsmarkt den Anschluss an die Zentren zu ermöglichen, wie dies oft gefordert wurde.
  2. Unsere positiven Befunde zu den bestehenden FHs verdeutlichen, dass sie in ihrer ursprünglichen Ausrichtung ein Erfolgsmodell darstellen, für dessen grundsätzliche Bewahrung gesorgt werden muss. Konkret: Die enge Verknüpfung einer soliden beruflichen Grundbildung und der darauf aufbauenden, anwendungsorientierten Forschungsausbildung der Berufsabsolventinnen und -absolventen im FH-Studium muss zentral bleiben. Nur so können FH-Absolventinnen und -Absolventen auch künftig als erfolgreiche Brückenbauer/innen agieren. Die wiederholt geforderte Annäherung der FHs an die Universitäten und ETHs, mit ihrer Fokussierung auf Grundlagenforschung einerseits und Ausbildung von allgemeinen Maturanden andererseits, würde dieses Erfolgsmodell gefährden. Zum einen würden FHs immer seltener den Absolventinnen und Absolventen einer Berufslehre als weiterführende Perspektive dienen. Zum anderen würde die Verwässerung der Andersartigkeit den Grundsatz «gleichwertig aber andersartig» unterlaufen und das Schweizer Innovationsökosystem um eine wichtige Symbiose ärmer machen.

Zur Studie: hier